Die zweiten 50 Jahre
Musste sich der Chronist im ersten Teil der Chronik auf weniges Geschriebenes beziehen, so ist die Geschichte des Vereins von 1952 bis heute
durch direkt Erlebtes zu belegen. Auch finden sich einige Informationen in den Berichten zu den Gruppen wie z. B. Gesangsgruppen oder
Zugausschuss. Da nach dem Krieg alle Vorkriegsvereine auf Anweisung der Amerikaner in der SKG, der Sport und Kulturgemeinde, vereinigt
waren, wurde erst 1952 der KV02 erneut aus der Taufe gehoben.
Am 14. Januar 1952 fanden sich eine unbekannte Zahl Närrinnen und Narralesen aus
Oberhöchstadt im Nassauer Hof zusammen und stimmten a) für das Weiterbestehen des
Karnevalverein Wau-Wau; b) den Vorstand, bestehend aus dem Vorkriegsvorsitzenden Heinrich
Weis als 1. Vorsitzenden, Emil Jäger als 2. Vorsitzender, Otto Neidhardt als Schriftführer und
Wilhelm Hönig als Kassierer. Zuständig für die Mitgliedsbeiträge, jährlich 1,- DM, war der
Unterkassierer Max Klammer, der dies unentgeltlich tat. Daran hat sich bis heute nichts
geändert. Außerdem wählte man einen Presse- und Propagandawart – das dritte Reich lies
grüßen: Karl Port und einen Archivar: Georg Meister. Zu c) beschloss man einen neuen Namen:
Karnevalverein 1902, Oberhöchstadt und zu d) legte man den vorläufigen Elferrat fest: Franz
Hildmann, Philipp Wolf, Georg Haub VIII, Peter Jos. Henninger, Georg Meister, Johann
Limbach, Johann Einig und Wilh. Henrich.
Unbekannt die Zahl der Neugründungsmitglieder deshalb, weil keine Mitgliederzahl genannt
wurde. Aber schon am 7. April wird die Mitgliederzahl genannt: 102, eine stolze Zahl. Auch der
Kassenbestand am Ende der Kampagne ließ sich sehen 107,62 DM. Dies erscheint nicht viel,
setzt man aber den Bruttostundenlohn eines Arbeiters von 1,71 dagegen, kann man ermessen,
dass die Kasse des KV02 gut gefüllt war. Ach Preise, wer erinnert sich noch. 250 g Butter: 1,80
DM !, Eier 25 Pfennig, Kartoffeln 1 kg 20 Pfennig und Kaffee 32,50 DM !!! das Kilo. Man stelle
sich vor: über 18 Stunden für ein Kilo Kaffee arbeiten zu müssen.
Das Programm der ersten Wochen war stramm gefüllt: am 02.02. einen Ball beim Sachs und am 17.02. eine Fremdensitzung. Eintritt jeweils 1
DM. Einen eigenen Umzug stellte man noch nicht auf die Beine, allerdings beteiligte man sich – nach Zögern – am Umzug in Kronberg, den der
Kappen-Klub-Kronberg veranstaltete. Eine Kommission zur Erstellung einer Satzung wurde gebildet. Und dann die Kappenfrage. Diese wurde an
den Vorstand verwiesen, der sich mit Karnevalistinnen in Verbindung setzen sollte zwecks Selbstherstellung! Man merkte, dass die jahrelang
gebremsten Vereinsaktivitäten nun freien Lauf hatten. Es folgte im Mai ein Heimatabend und die Planung des 50-jährigen Jubiläums, das am
11.11. gefeiert werden sollte, lief auf Hochtouren. Auf diesem Fest wurden folgende Mitglieder für 50-jährige Mitgliedschaft mit der
Ehrenmitgliedschaft geehrt – sie waren die Gründer des KV Wau-Wau, die die Wirren von zwei Weltkriegen überlebt hatten und immer noch
Narren waren: Johann Limbach, Heinrich Sachs, Georg Clemens Haub, Georg Kilb, Georg Hild-mann und Eduard Brügger. Ein erfolgreiches Jahr
1952. Nicht nur für den KV02.
Langsam ging es aufwärts in Deutschland. Zwar waren die ärgsten Nöte überstanden, aber der Wohnungsnotstand war immer noch gravierend.
3,5 Millionen Wohnungen fehlten. Doch es ging aufwärts: erstmals gab es wieder einen Exportüberschuss und es wurden rund 750 tausend
Wohnungen pro Jahr gebaut. Der Nierentisch zog in die Wohnzimmer ein und in der Mode bestimmten weiche Linien das Bild. Im Dezember wird
vom NWDR das erste Fernsehprogramm in Deutschland ausgestrahlt, nun konnte man den Star Marilyn Monroe zu Hause bewundern. Auch für
die Radiohörer gab es Neues: das Nachtprogramm wurde eingeführt! Und noch eine Erfolgsgeschichte begann: „Bild" erschien zum ersten mal.
Aber es gab noch 1,5 Millionen Arbeitslose, darunter 500 tausend Heimatvertriebene – einige lebten in Baracken auf dem Gelände der heutigen
Waldsiedlung – und rund 150 tausend Flüchtlinge aus der „DDR" kamen in den „Westen". Auf der koreanischen Halbinsel tobte der Koreakrieg
während in Paris der EWG-Vertrag unterschrieben wird und in England Königin Elisabeth II den Thron besteigt. Hemingways „Der alte Mann
und das Meer" klettert an der Spitze aller Bestsellerlisten, in den Kinos kann man „Casablanca" auf Deutsch sehen und der Western „High Noon
– 12 Uhr mittags" wird mit dem Oskar prämiert. 1953 schon konnte man zwei Sitzungen im Nassauer Hof abhalten, aber die Sitten waren rau:
Nur Vortragende kamen umsonst hinein, Elfer hatten für beide Sitzungen 1,50 DM zu zahlen, alle anderen 1,50 DM pro Sitzung. Und ein Archiv
wurde gefunden – Fred Racky stellte alles bei seinem Vater auf dem Trockenboden unter. Der Verein wuchs weiter. 1954 konnte man stolze 133
Mitglieder zählen. Auch erhielt man ein Schreiben vom Frohsinn in Oberursel in dem eine Teilnahme im Taunus-Karnevalszug angeboten wurde.
Man hat diese Offerte wohl nicht angenommen, denn man hörte nie wieder etwas davon. Gottfried Reiter wurde zum 1. Vorsitzenden, Anton
Muth zum 2. Vorsitzenden und Hans Seibert als Kassierer gewählt; lediglich Otto Neidhardt blieb als Schriftführer im Amt. Der scheidende 1.
Vorsitzende Heinrich Weis blieb aber weiter bis 1957 Sitzungspräsident. Erstmals in der Geschichte des Vereins gab es auch Frauen im
Vorstand: Margarethe Seibert und Anna Rüegg. Das Programm in der Kampagne 54/55 war recht kompakt: 11.11. intern unter den Mitgliedern,
13.11. Bunter Abend öffentlich, 01.01. Start ins neue Jahr mit Tombola, 29.01. Sitzung, 05.02. Sitzung, Rosenmontag intern unter den
Mitgliedern, Fastnachtdienstag Maskenball. 1955 übernahm Heinrich Jerger das Amt des Unterkassierers. Er sollte noch 37 Jahre dem Vorstand
angehören, bevor er sich 1988 als 2. Vorsitzender aus dem Tagesgeschäft des KV02 zurückzog. Für die Weihnachtsfeier wurde ein Sonderbeitrag
von 1,- DM eingeführt. Einen eigenen Umzug gab es immer noch nicht, allerdings wurde man vom Frohsinn Oberursel angesprochen sich am
Ausschuss für den Taunus-Karnevalszug zu beteiligen. Dem ist man wohl nicht nachgekommen. Nicht alle Veranstaltungen fanden im Nassauer
Hof statt, die mehr internen Veranstaltungen wurden beim Racky gefeiert.
Apropos Nassauer Hof: Der inzwischen vom Bauamt gesperrte Saal im 1. Stock war im Allgemeinen ungeheizt. Also stellte man einen Tag vor der
Veranstaltung einen großen Bollerofen mitten in den Saal und heizte kräftig ein. Das Ofenrohr wurde mit an der Decke befestigten Schnüren
durch den Saal nach draußen geleitet. Am späten Nachmittag des Veranstaltungstages wurde der Ofen mit nassen Säcken abgekühlt und über
die hintere Treppe in den Hof geschafft. Dann konnten die Besucher kommen, die in Ermangelung einer Garderobe (und vielleicht auch um die
Wärme zu halten) ihre Mäntel rund um den Saal an den Wänden aufhängten. Tische gab es im Übrigen auch nicht. Um den Saal mit rund 200
Besuchern zu füllen, saß man auf Stühlen wie im Kino in Reihen. Apfelwein gab es aus Flaschen, die – wie alle anderen Getränke auch – unter
den Stuhl gestellt wurden. Aber so eng zusammensitzend konnte man phantastisch schunkeln.
1957 war ein Jahr der Neuerungen. Erstmals nach dem Krieg zog durch Oberhöchstadts Straßen wieder ein Fastnachtsumzug. Außerdem feierte
man das erste Ordensfest und nach – jahrelangen – Beratungen gab sich der KV02 eine Satzung. Es muss auch eine Tanzgruppe gegründet
worden sein, denn auf den Sitzungen 1958 tanzte erstmals eine Garde des KV02 unter der Leitung von Frau Quick. Gottfried Reiter wurde von
Anton Muth als 1. Vorsitzender abgelöst und für ihn übernahm Theo Rock den 2. Vorsitzenden. Es war aber auch das Jahr in dem Heinrich
Weis, der schon vor dem Krieg 1. Vorsitzender und Sitzungspräsident gewesen war, eben dieses Amt zum letzten Mal ausübte und es in die
Hände von Christoph Eich legte. Dieser aber konnte nur einmal das Zepter über Oberhöchstadts Narren schwingen, er erkrankte schwer und
verstarb 1960 mit 29 Jahren. Heinrich Weis leitete 1959 noch einmal vertretungsweise die Sitzungen und ab 1960 wurde der Sitzungspräsident
vom Elferrat und nicht mehr von der Generalversammlung gewählt, wobei der Vorstand sich ein Vetorecht vorbehielt. Die Wahl fiel auf Anton
Muth, der bis 1966 Präsident des Elferrates war. Das Amt des ersten Vorsitzenden legte er 1962 in die Hände von Herrmann Becker. Aber zurück
zu 1958. Nachdem der Oberhöchstädter Fastnachtszug nun das zweite mal gelaufen war wurde ein Ausschuss zur Zuggestaltung gebildet, aber
auch die Angelegenheiten in punkto Orden wurde in die Hände eines Ausschusses gelegt, der paritätisch besetzt war: der Vorstand war durch
Heinrich Herbert, der Elferrat durch Karl Bierwerth, die Spielschar durch Herrmann Becker und die (passiven) Mitglieder durch Sophie Wessler
vertreten. Auf der Generalversammlung 1960 wurde berichtet, dass der Verein 199 Mitglieder habe. Außerdem ist zu lesen, dass man drei
Sitzungen abgehalten habe, der Kassenbestand wohl auf Grund der neuen Bühne sich auf 516,95 fast halbiert hatte und der
Jahresmitgliedsbeitrag von 4,- auf 6,- DM erhöht wurde. Allerdings mussten die Mehreinnahmen auf ein „Jubiläumskonto 1962" eingezahlt
werden. Zum Schluss der Versammlung um 0 Uhr 11 trat dann Franziska Haub als 200tes Mitglied in den Verein ein. 1961 stand dann schon
ganz im Zeichen des 60. Geburtstages: Die Saisoneröffnung 61/62 organisierte „der Nachwuchs". Ein 7er-Rat (später „der kleine Rat")
veranstaltete eine „Saisoneröffnung mit Tanz". Albert Sanftenberg und Toni Hildmann brachten neuen Wind in den Verein. Ein Festbuch wurde
erstellt, neben einer Ehrensitzung gab es noch zwei Sitzungen mit vollem Programm und einen entsprechenden Umzug.
Weltpolitisch stand das Jubiläumsjahr im Zeichen der Kuba-Krise, innenpolitisch führte die Spiegel-Affäre zum Rück-tritt F. J. Strauß. In
Deutschland kommt die Anti-Baby-Pille auf den Markt, Hamburg wird von einer der schwersten Sturmfluten heimgesucht, die ersten Contergan
geschädigten Kinder werden geboren, der erste Fernsehsatellit wird gestartet, die Tunnelbauer unter der Berliner Mauer sind ein Jahr nach deren
Errichtung aktiver denn je, die Monroe begeht Selbstmord und in Deutschland tanzt man Twist zu einer Arbeitslosenquote von 0,7%!
Peter Vogt löst in diesem Jahr Otto Neidhardt nach 10 Jahren als Schriftführer ab und drei Jahre später übergab Hans Seibert den
Kassiererposten an Heinz Werner. Dieses Team führte die Geschäfte des Vereins bis 1970 bzw. 71. In diesem Jahr wurde Egon Bach zum 1.
Vorsitzenden gewählt, während Heinrich Jerger im Jahr davor 2. Vorsitzender des Vereins geworden war und Hans Kaufmann die Leitung des
Elferrates übernommen hatte. 1967 hatte eine bis heute anhaltende Erfolgsstory begonnen. Erstmalig trat man im Seniorenheim Hohenwald auf.
War dies im ersten noch als Generalprobe gedacht, entwickelte sich daraus eine eigenständige Veranstaltung, die bis heute gepflegt wird. Peter
Vogt hatte 1970 zugunsten der Gesangsgruppe den Schriftführer an Max Filbrich übergeben, der seinerseits von Stefan Rüegg abgelöst wurde.
Und noch ein einschneidendes Ereignis durften die Oberhöchstädter erleben: „Die Fichtegickel", die Theatergruppe des KV02, wurden aus der
Taufe gehoben. So konnte das Team Bach, Jerger, Werner und Rüegg an die Gestaltung des Festwochenendes gehen, zumal ja endlich das
Bürgerhaus, das Haus Altkönig, fertig war. Eben dort wurde dann ein bunter Abend Veranstaltet u.a. mit dem Kinderstar Franco di Stefano
(Sänger) und Bauchredner Janco. Als Conferencier leitete Eddie Fink von der Europawelle Saar durchs Programm. Fester Programm-punkt im
Vereinsgeschehen war auch der alljährlich Ausflug, der bis in die neunziger Jahre stattfand.
Und was geschah noch 1972? Wandel durch Annäherung war das Schlagwort des Jahres: Nixon trifft Mao Tsetung, die Ostverträge wurden
unterzeichnet und Willy Brandt führt die SPD zum größten Wahlsieg ihrer Geschichte. Nach Bombenanschlägen der RAF werden im Juni Baader,
Meinhof, Meins, Ensslin und Raspe festgenommen. In München finden die heiteren Spiele statt, werden aber von einem palästinensischen
Terrorkommando überschattet und Vietnam wird stärker bombardiert denn je. Deutschland wird Europameister! Mit im Team: Netzer, Kremers,
Höttges und kleines dickes Müller. Die Nouvelle cuisine von Bocuse ist auf dem Vormarsch, der erste Airbus fliegt und in Stade geht das erste
kommerzielle KKW ans Netz.
1973 übernahm Karin Bierwerth die Position des ersten Schriftführers, die sie bis 1977 inne
hatte, dem Jahr als der KV02 zum 75. Geburtstag ein rauschendes Fest im Haus Altkönig feierte.
Am Hinterausgang des großen Saales hatte man noch ein Zelt aufgebaut. Im Ort fand ein großer
Sternmarsch statt, der aber dann „ins Wasser" fiel. Von diesem Platzregen hat man noch lange
gesprochen, ebenso wie von dem bunten Abend, den der unvergessene Conferencier Böhm leitete.
Zu diesem Fest wurden auch die ersten goldenen Vliese verliehen. Der Verein hatte inzwischen
über 230 Mitglieder und war aus dem kulturellen Leben Oberhöchstadts nicht mehr
wegzudenken. Peter Vogt übernahm noch einmal für zwei Jahre den Schriftführer, übergab an
Albert Schmidt für ein Jahr bis dann 1980 Torsten Gerber dieses Amt übernahm. 1976 gab es ein
weiteres Novum: Die erste Kindersitzung wurde veranstaltet. Erst in den 90er Jahren wurde diese
Veranstaltung als reines Faschingstreiben abgehalten.
Kurt Biron führte 1978 und 79 die Kasse, die dann Albert Schmidt acht Jahre unter seine
Fittiche nahm. Auch die Ära Egon Bach als Vorsitzender ging 1980 zu Ende; er blieb noch viele
Jahre Zugausschussvorsitzender aber als 1. Vorsitzender löste ihn Hans Kaufmann 1981 ab, der
in Personalunion auch Sitzungspräsident war. Und das nicht nur im KV02. Er leitete ebenso die
Sitzungen der Karnevalsgesellschaft in Kronberg.
Das achtzigjährige Jubiläum sollte kaum gefeiert werden. Es fiel mit der 1200-Jahr-Feier Oberhöchstadts zusammen, an dem sich der Verein
selbstverständlich mit seinen Garden beteiligte und das ZBV-Team half wo es nötig war. 1982, das Jahr der Wende. In der größten
Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg versagt die FDP der SPD die Koalition und wendet sich der Union zu. Helmut Schmidt verliert die Wahlen
und Helmut Kohl wird für 16 Jahre Bundeskanzler. Zwei Skandale erschüttern Deutschland – die neue Heimat entpuppte sich als
Selbstbedienungsladen und die Spenden des Flick-Konzern sind bestechungsverdächtig. Am Frankfurter Flughafen sind wegen des Ausbaues
täglich Krawalle an der Tagesordnung, in den USA rüstet R. Reagan auf. Argentinien und Großbritannien führen Krieg um die Falklandinseln.
Maradona wechselt für 19 Mio. DM nach Spanien, Michael Groß gewinnt 5 Medaillen bei der Schwimm-WM in Ecuador und die Filme E.T. und
Tootsie laufen in den Kinos an, während bei uns die Neue Deutsche Welle die Discos zum Brodeln bringt.
Der Vorstand der nächsten Jahre veränderte sich kaum: 1983 trat Michael Endres die Nachfolge von Torsten Gerber an. Die Veranstaltungen des
KV02 waren von Jahr zu Jahr besser besucht, sie konnten im Großen und Ganzen auch mit eigenen Aktiven gestaltet werden, lediglich die
Märchenerzähler aus Oberursel waren ein fester Bestandteil der Sitzungen. Als im Jahre 1989 Albert Schmidt aus Altersgründen zurücktrat
übernahm Michael Endres seine Funktion und Ulrich Heinecke wurde Schriftführer. Ebenfalls zurück trat Heinrich Jerger nach über
dreißigjähriger!! Vorstandsarbeit, sein Amt übernimmt Norbert Jäger. Im Jahr 1990 gab es endlich mal wieder etwas zu feiern: 8 mal 11 Jahre
KV02 waren genug um vor dem Feuerwehrgerätehaus ein Zelt für 600 Besucher aufzustellen und mit einem bunten Abend, einem Frühschoppen
und Garde- und Männerballettturnier sowie einem Abend für alle Kronberger Vereine war das Zelt zwei Tage lang überfüllt. Aus dem Jahr 1991
muss Trauriges berichtet werden. Hans Kaufmann legt aus gesundheitlichen Gründen sowohl sein Amt als Sitzungspräsident als auch als 1.
Vorsitzender nieder. Mit 20 Jahre als Präsident und 10 Jahre als 1. Vorsitzender hat er den KV02 entscheidend und positiv geprägt. Sein
Nachfolger im Amt des 1. Vorsitzenden ist der seit fast 40 Jahren aktive Heinz Hölzle und Michael Endres wird vom Elferrat ins das Amt des
Sitzungspräsidenten gewählt. 1992 ist ein Höhepunkt im Leben des KV02. Zwei ausverkaufte Theatervorstellungen, drei fast volle Säle bei den
Sitzungen und eine überfüllte Kindersitzung zeigen, dass der KV02 es versteht Akzente in Kronbergs kulturellem Leben zu setzen.
Akzente setzte in diesem Jahr der seines Amtes enthobene Priester Drewermann ebenso wie der scheidende Außenminister Genscher. In
Maastricht wird die Grundlage für den Euro gelegt, im ehemaligen Jugoslawien tobt der kroatische Bürgerkrieg, der auch auf Bosnien übergreift.
In den USA wird Bill Clinton zum Präsidenten gewählt während in der GUS Boris Jelzin als russischer Präsident den Ton angibt. Andre Agassi
und Steffi Graf gewinnen beide Wimbledon und in Deutschland wird der Rhein-Main-Donau-Kanal und der neue Münchner Flughafen
eingeweiht. In Mölln werden bei einem ausländerfeindlichen Brandanschlag drei Menschen ermordet, Petra Kelly und Gert Bastian,
Grünenpolitiker der ersten Stunde, begehen Selbstmord und Willy Brandt stirbt 78-jährig.
1993 übernimmt Carmen Toschke für 4 Jahre das Amt des Schriftführers, Ulrich Heinecke wird Kassierer, da Michael Endres sich auf den
Sitzungspräsidenten konzentrieren möchte. Die Jahre 1997 bis 1999 waren Jahre des Umbruchs im Verein. Die Mitgliederzahl sank von 420 auf
370 um sich 2002 wieder auf 400 zu erholen. Nachdem Norbert Jäger 1997 nicht mehr kandidierte, wurde Uwe Hannemann für zwei Jahre 2.
Vorsitzender um das Amt 1999 an Axel Kulick zu übergeben. Ebenfalls zwei Jahre füllte Martina Hölzle-Endres das Amt des 1. Schriftführers
aus, 1999 tat dies Kora Böswetter, 2000 Lavenna Walls und seit 2001 hat Stefan Laxy das Amt inne. Heinz Hölzle legte 1998 sein Amt nieder
und seither ist Michael Falland der 1. Vorsitzende des Vereins. Auch der Sitzungspräsident wechselte von Michael Endres auf das Duo
Heinecke/Speer, dann auf Friedel Haag und Orlando Kieser übernahm 2000 das Amt. 2002 erhielt der Verein dann nach den notwendigen
Satzungsänderungen endlich die Gemeinnützigkeit. Gedankt sei hier den vielen Vorstandsmitgliedern, die nicht im geschäftsführenden Vorstand
waren und deshalb nicht genannt wurden. Aber ihre Zahl geht weit über 100 und ihrer Arbeit ist es genauso zu verdanken, dass der KV02 im
Jahr 2002 ein Verein mit über 50 aktiven Jugendlichen, gesunder finanzieller Grundlage und insgesamt 180 Aktiven Mitgliedern ist.
Diese Chronik wurde auf Anregung der Jahreshauptversammlung von 1957 im Jahre 2002
erstellt. Für Ungenauigkeiten, falsch Recherchiertes und Vergessenes wird höflichst um
Entschuldigung gebeten.
Der Versuch einer Chronik
Die ersten 100 Jahre des KV02